Virtual Reality (VR) zählt zu den einflussreichsten Innovationen in der Psychotherapie, speziell in der Angsttherapie. Die VR Therapie bietet aber auch die Möglichkeit augenblicklich in eine schöne Umgebung einzutauchen und dort abzuschalten, sich zu entspannen. Sie unterstützt Ängste zu überwinden, aber auch Ressourcen zu stärken und findet damit eine Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten wie zum Beispiel:
Achluophobie (Angst in der Dunkelheit)
Agoraphobie (Angst vor öffentlichen Plätzen, Menschenmengen, ...)
Amaxophobie (Angst vor dem Autofahren)
Arachnophobie (Angst vor Spinnen)
Cleithrophobie (Angst eingeschlossen/eingesperrt zu sein)
Zwei Grundkonzepte von VR sind:
Das Gefühl des „Eintauchens“ (Immersion) entsteht, wenn externe Reize nicht mehr wichtig werden, weil wir uns während eines Films oder Buchs oder in diesem Fall einer VR-Sitzung so sehr auf eine bestimmte Handlung oder Elemente konzentrieren.
Das Gefühl der Präsenz ist die Wahrnehmung, in einer nicht-physischen Welt physisch anwesend zu sein. Was Sie in VR sehen oder hören, ist kaum von der Realität zu unterscheiden. Die Wahrnehmung wird erzeugt, indem der an der VR-Sitzung beteiligte Benutzer mit Bildern, Tönen oder anderen Reizen mit einer vollständigen, fesselnden Umgebung konfrontiert wird.
Sehen sie sich mal die Abbildung rechts an, was sehen sie?
Es ist nach dem italienischen Psychologen Gaetano Kanizsa benannt, der sich damit beschäftigt hat, wie wir die Welt wahrnehmen. Das erstaunliche beim Kanizsa-Dreieck ist, dass es gar kein Dreieck gibt. Es gibt nur drei Kreise, bei denen jeweils eine Ecke fehlt.
Unser Gehirn nimmt aber ein Dreieck wahr, den Rest "erfindet es dazu", ebenso funktioniert das "Eintauchen", die Immersion in die Virtuelle Welt. Wir vergessen dann die Realität, die eigentliche Wirklichkeit um uns herum und können ganz in die virtuelle Welt abtauchen.